Den Hauptteil des Bestandes (1369 Bde, 1869-1944) bilden Akten über 1301 einzelne Strafverfahren (1925-1944), zu denen ca. 180 weitere im Fond 1361 gehören. Davon wurden ca. 400 wegen fahrlässigen Landesverrats geführt, ca. 300 wegen Beziehungen zum tschechischen, ca. 250 zum französischen, ca. 250 zum polnischen Nachrichtendienst, 64 wegen anderer nachrichtendienstlicher Kontakte (davon 29 zu Belgien, 8 gegen deutsche Emigranten in der Sowjetunion). In 214 Fällen wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat, verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen und Abhörens der bündischen Jugend. Außerdem sind Akten über Rechtsverhältnisse im Ausland, insbesondere in der Sowjetunion, vorhanden (34 Bde, 1922-1934) und einzelne Proteste gegen die Verhaftung Thälmanns und Prozesse gegen Kommunisten.
Quelle: Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates. Die Überlieferung von Behörden und Einrichtungen des Reichs, der Länder und der NSDAP. Bd. 2: Regionale Behörden und wissenschaftliche Hochschulen für die fünf ostdeutschen Länder, die ehemaligen preußischen Ostprovinzen und eingegliederte Gebiete in Polen, Österreich und der Tschechischen Republik mit Nachträgen zu Teil 1. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte bearbeitet von Heinz Boberach unter Mitwirkung von Oldrich Sladek, Günter Weber und Wolfgang Weißleder sowie Angehörigen der Archive (= Texte und Materialien zur Zeitgeschichte, Bd. 3,2); München/New Providence/London/Paris: K. G. Saur 1995, S. 139.